Das Gebäude wurde vermutlich Ende des 18. Jahrhundert errichtet und Ende Oktober 2021, abgerissen.
Glücklicherweise konnte das Wohnhaus noch dokumentiert werden, kurz bevor es abgebrochen wurde. Der Ökonomieteil war bereits verschwunden, der Gewölbekeller konnte ebenfalls dokumentiert werden.
Archäologische Befunde und Funde während der Neubebauung - siehe Text unten.
Bei dem anschließenden Ausheben der Baugrube, konnten von meiner Frau und mir, für das Landesamt für Denkmalpflege - Fachbereich Archäologie -, interessante Funde aus den Mittelalter sichergestellt und wichtige Befunde (Gruben, Graben) dokumentiert werden.
Das älteste Fundstück datiert ins ca. 9.-10. Jahrhundert; die meisten keramischen Funde stammen allerdings aus der Zeit des ca. 13.-14. Jahrhunderts und der frühen Neuzeit.
Viele Funde - Keramik und Tierknochen - wurden in vermeintlichen Abfallgruben sichergestellt. Diese zeichneten sich auch teils schön im Profil der Baugrubenwand ab.
Zum Abschluß der Arbeiten, konnte noch der Rest eines Steinbrunnens dokumentiert werden. Da die Verfüllung des Brunnens Keramik aus dem ca. 18. Jahrhundert enthielt, wurde dieser vermutlich nach dem großen Dorfbrand 1752 verfüllt.
Durch die im November 2021 gemachten archäologischen Funde und Befunde, kann von einer Besiedlung in diesem Bereich ab dem ca. 13. Jhdt. ausgegangen werden; dafür spricht neben der Keramik, auch hier gefundener Hüttenlehm. Bei einem Befund im Profil der Baugrube, könnte es sich sogar um einen Graben handeln. Dieser könnte als Schutz um das Dorf oder um einen wichtigen Wohnsitz, angelegt worden sein. Eine endgültige Interpretation durch Archäologen steht allerdings noch aus.
Das einzige Fundstück aus dem ca. 10./11. Jahrhundert, könnte sogar für eine noch frühere Besiedlung sprechen. Um dies sicher behaupten zu könnten fehlen allerdings eindeutige Befunde und weitere Fundstücke.
Einige besondere Fundstücke werden unten in der Galerie vorgestellt.